Die barrierefreie Gestaltung von Formularen

Alt-Text befindet sich unter dem Bild.
Zwei illustrierte Kontaktformulare im Wireframe-Stil. Rechts ist ein barrierefreies Formular dargestellt, das mit klaren Beschriftungen und dem Hinweis "(Pflichtfeld)" versehen ist, neben dem ein glückliches Emoji zu sehen ist. Links befindet sich ein nicht barrierefreies Formular, das nur mit Placeholder-Text gestaltet ist, daneben ein weinendes Emoji. In der Ecke des Bildes klebt ein gelbes Post-it mit handschriftlichem Text: "Die barrierefreie Gestaltung von Formularen."

Die Gestaltung von Formularen ist entscheidend, um allen – unabhängig von ihren Fähigkeiten – einen gleichberechtigten Zugang zu Webseiten zu gewährleisten. Formulare sind nicht nur wichtige Interaktionselemente, sondern auch häufige Stolpersteine für viele Nutzer. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du Formulare barrierefrei gestalten kannst, um sicherzustellen, dass jeder problemlos mitmachen kann!

Sichtbare Beschriftungen sind der Schlüssel

Ein grundlegendes Prinzip bei der Gestaltung von Formularen ist die Verwendung sichtbarer Beschriftungen. Diese sollten immer über oder links neben den jeweiligen Eingabefeldern platziert werden. So wissen die Nutzer*innen auf einen Blick, welche Informationen du erwartest. Checkboxen und Radiobuttons bilden hier eine Ausnahme, da deren Beschriftungen auch rechts neben dem Element stehen können.

Durch sichtbare Beschriftungen minimierst du Fehler und hilfst den Nutzer*innen, die richtigen Informationen schnell und einfach einzugeben. Gut strukturierte Formulare bieten allen die Unterstützung, die sie benötigen, um durch das Eingabe-Rätsel zu navigieren. Das kommt nicht nur der User-Experience zugute, sondern zeigt auch Rücksichtnahme.

Hast du dir schon einmal überlegt, wie du Pflichtfelder in deinen Formularen kennzeichnest?

Es ist super wichtig, dass alle Nutzerinnen sofort erkennen, welche Felder obligatorisch ausgefüllt werden müssen. Ein einfacher Hinweis wie "(Pflichtfeld)" oder "(erforderlich)" nach der Beschriftung kann dabei helfen. Alternativ kannst du auch Symbole wie Sternchen (*) verwenden, ist das auch total legitim! Aber achte darauf, den Sinn des Sternchens klar zu erklären, idealerweise am Anfang des Formulars oder im ersten Schritt eines mehrstufigen Formulars. So sorgst du dafür, dass jeder auf Anhieb versteht, wie das Formular funktioniert.

Klare Anweisungen für alle

Je klarer die Anweisungen sind, desto einfacher wird es für jeden Nutzer! Wenn für ein Eingabefeld ein bestimmtes Format erforderlich ist, stelle sicher, dass diese Informationen vor dem Feld oder als Placeholder-Text gut sichtbar sind. Beispielsweise: „Format der Datumseingabe: TT.MM.JJJJ“ oder „Telefonnummer: Nur Zahlen ohne Leerstellen oder Bindestriche eingeben“.

Wichtiger Hinweis: Das placeholder-Attribut alleine reicht nicht aus, um eine angemessene Beschriftung zu gewährleisten. Wenn Nutzer*innen Informationen eingeben, verschwindet dieser Text und hinterlässt Verwirrung.

Verwende das richtige Markup

Ein weiteres wesentliches Element der barrierefreien Formulargestaltung ist die korrekte Markup-Implementierung. Stelle sicher, dass die Beschriftungen über das <label>-Element mit den Formularelementen verknüpft sind. Das kann entweder über das for-Attribut oder durch Einbettung des beschrifteten Formularelements innerhalb des <label>-Elements geschehen. Wenn das nicht umgesetzt wird, sollten alternative Techniken wie aria-labelledby angewendet werden, um die Zugänglichkeit zu gewährleisten.

Hast du mehrere Formularelemente, die thematisch zusammengehören? Dann verwende ein <fieldset> mit einem <legend>, um diese Gruppe zu kennzeichnen. So wissen die Nutzer*innen sofort, dass diese Elemente zusammengehören – und das sorgt für eine logischere Struktur!

Klare Struktur für besseren Zugang

Um den Formularaufbau noch zugänglicher zu machen, solltest du visuell voneinander abgesetzte oder logisch verbundene Gruppen von Formularelementen sinnvoll mit <fieldset> oder Überschriften strukturieren. Das erleichtert die Navigation sowohl für die Menschen hinter den Bildschirmen als auch für Screenreader-Nutzende.

Wenn du die Beschriftungen richtig verknüpfst, profitieren sowohl Screenreader-Nutzer*innen als auch Mausbenutzer: Erstere können die Beschriftungen vorgelesen bekommen, während Letztere durch Klicken auf das Label den Fokus auf das zugeordnete Formularelement setzen können.

Fazit: Denk an alle Nutzer*innen!

Digitale Barrierefreiheit ist ein Zeichen von Professionalität und Verantwortung. Indem du barrierefreie Formulare designst, schaffst du nicht nur ein besseres Nutzererlebnis, sondern gewährleistest auch, dass wirklich alle Menschen Zugang zu deinen Inhalten haben. Als UI/UX-Designer liegt es in unserer Verantwortung, die Bedürfnisse aller Nutzer*innen zu berücksichtigen.

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